Wir freuen uns sehr, dass der kommunale Wärmeplan für die Stadt Aachen in dieser Woche im Stadtrat verabschiedet wurde und nun öffentlich ist. Die Stadt Aachen, in der vor 45 Jahren die ENERKO gegründet wurde, ist damit unter den ersten Großstädten in NRW mit abgeschlossener Wärmeplanung.
Die Wärmeplanung für Aachen wurde von EEB ENERKO zusammen mit Gertec, BET, RWTH/IAEW und FhG/FIT erstellt. Wesentliche Eckpunkte des Plans sind:
Fernwärme: Der Fernwärmeausbau ist das wichtigste Handlungsfeld der Wärmewende mit einem Zielanteil von rund 40 % an dem Wärmebedarf. Durch zunehmend kleinteiligere Erschließung, den Aufbau neuer Erzeuger und den Zusammenschluss bestehender kleinerer Netze sind erhebliche Investitionen erforderlich. Insgesamt ist der Fernwärmeausbau im Zielszenario sehr ambitioniert und an eine Reihe von Voraussetzungen geknüpft.
Dezentraler Bereich: Gas- und Ölheizung können nach aktueller Gesetzeslage bis 2045 weiterbetrieben werden, neue Anlagen sind seit 2024 aber nur noch unter Auflagen bzw. übergangsweise genehmigungsfähig. Der in Aachen sehr hohe Bestand an Gasheizungen muss in den dezentralen Wärmeversorgungsgebieten Stück für Stück durch zukunftsfähige Heizungstechnologien abgelöst werden, bei sukzessiver Ertüchtigung und Sanierung der jeweiligen Gebäudesubstanz. Hilfestellung erfolgt dabei durch verschiedene Beratungsangebote, zusätzliche Förderung durch Bund und Stadt Aachen und eine Ausweitung von Contracting-Programmen.
Weitere Ergänzungen können Quartierslösungen auf Basis oberflächennaher oder mitteltiefer Geothermie in Verbindung mit größeren Wärmepumpen sein, die exemplarisch für drei Gebiete untersucht wurden. In geringerem Umfang werden auch Biomasse, Solarthermie und ab etwa 2032 grüner Wasserstoff zur Zielerreichung beitragen.
PV und Wind: Grüne Wärme erfordert grünen Strom, der auch in Aachen ausgebaut werden muss. Neben dem PV Ausbau sind auch Zuwachsleistungen bei Windkraftanlagen in der Region zur Bereitstellung von Grünstrom im Winter notwendig.
Wasserstoffnetze werden in Aachen nicht großflächig ausgebaut und dementsprechend auch nicht als Wasserstoffversorgungsgebiete ausgewiesen.
Die Gesamtinvestitionen der Wärmewende von (abgeschätzt) rd. 4,0 Mrd. € verteilen sich auf viele Akteurinnen, 250.000 Bewohnerinnen und 20 Jahre, zudem werden diese teilweise durch Förderprogramme wie BEW und BEG aufgefangen.


