EEB Enerko plant Flusswärmepumpe in Heidelberg
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, dass Deutschland spätestens bis zum Jahr 2045 netto Treibhausgasneutralität erreicht. Da größte Anteil des Primärenergiebedarfs auf den Wärmesektor entfällt, hat die Bundesregierung mit der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) die Transformation zu klimaneutralen Wärmenetzen. Die Stadtwerke Heidelberg möchten ihr Fernwärmenetz bereits im Jahr 2035 klimaneutral betreiben.
Ein Baustein der zukünftigen Wärmeerzeugung stellen Großwärmepumpen dar, die vorhandene Umwelt- und Abwärmequellen für die Fernwärme nutzbar machen. EEB Enerko wurde von den SWH im Rahmen des BEW-Transformationsplans zunächst mit einer Machbarkeitsstudie für eine Flusswärmepumpe am Neckar beauftragt. Als Standort wurde die Grünfläche im „Kleeblatt“ der Ernst-Walz-Brücke festgelegt. Dieser liegt zentral sowohl im Fernwärmenetz, als auch im Stadtgebiet.
Nach der Potenzialanalyse wurde eine Heizleistung von 30 MW für die Wärmepumpe festgelegt. Hiermit könnten zukünftig bis zu 240.000 MWh Wärme für das Fernwärmenetz erzeugt werden. EEB Enerko erarbeitete hierfür ein technisches Konzept und ermittelte Kosten, sowie den Flächenbedarf.
Nach vielversprechenden Ergebnissen beauftragten die SWH die EEB Enerko anschließend mit den ersten Planungsphasen der Anlagentechnik im Rahmen der BEW. Zudem wurde ein architektonisches Konzept entwickelt, um das Bauwerk städtebaulich zu integrieren.

In Einklang mit dem architektonischen Entwurf, werden von EEB Enerko zwei Wärmepumpen-Module je 15 MW geplant. Diese werden das Flusswasser um bis zu 5 K abkühlen und damit Fernwärme mit max. 95 °C erzeugen. Die Abkühlung des Flusses wird von Behördenseite als Gegengewicht zu den zahlreichen Anlagen, die den Fluss aufheizen, grundsätzlich positiv bewertet.
Das Flusswassernutzung wird durch ein neues Entnahme- und Einleitbauwerk am Neckarufer, im Schatten der Bundesstraße B37 ermöglicht. Im ganzheitlichen städtebaulichen Konzept werden die Bereiche um die technischen Gebäude für die Bürger zugänglich gemacht, um der Anlage eine zusätzliche Nutzung zu geben.

Die Planungsphasen 1 – 3 des Projekts sind bereits abgeschlossen. Die Inbetriebnahme der Anlage wird von SWH in 2029 angestrebt.