Die Nutzung der Abwärme aus einer neuen, KWK optimierten Turbine der Müllverbrennungsanlage Weisweiler ist ein wesentlicher Baustein der zukünftigen klimafreundlichen Wärmeversorgung von Aachen. Dieses Projekt wurde seit Jahren mit Unterstützung der EEB ENERKO vorbereitet und soll nun mit Hochdruck umgesetzt werden.

Gestern wurden nun zwei umfangreiche bilaterale Verträge zur langfristigen Sicherung der Versorgung der angeschlossenen Haushalte in Aachen und der Region unterzeichnet. Am Standort der MVA Weisweiler haben die STAWAG und die MVA Weisweiler GmbH & Co KG jeweils einen Kooperationsvertrag mit der RWE Power AG unterzeichnet.

Zur Dampferzeugung soll ab 2029 die Energie genutzt werden, die bei der Müllverbrennung ohnehin freigesetzt wird. Rund 65 Mio. Euro investiert die MVA Weisweiler in eine entsprechende Turbine zur sogenannten Kraft-Wärme-Kopplung. Die gleichzeitige Produktion von Dampf und Strom nutzt die eingesetzten Energieträger effizient aus und erzielt erfreulich hohe Wirkungsgrade. RWE transportiert die ausgekoppelte Wärme dann über die schon bestehende, ca. 17 Kilometer lange Leitung nach Aachen und über andere Leitungen – in kleineren Mengen – zu benachbarten Kommunen wie z.B. Eschweiler und Inden.

Die Umsetzung des Projektes ist auch ein wichtiger Baustein der kommunalen Wärmeplanung für Aachen, die zur Zeit finalisiert wird.

Mehr Informationen und Pressemeldung:

MVA Weisweiler
Vertragsunterzeichnung STAWAG, MVA Weisweiler und RWE Power mit weiteren Projektbeteiligten

Bildquelle: MVA Weisweiler

Dr. Armin Kraft

Dr. Armin Kraft Geschäftsführer

+49 (2464) 971-3 E-Mail schreiben EEB ENERKO GmbH
Herbert Freischlad

Herbert Freischlad Generalbevollmächtigter

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Nach umfangreichen Machbarkeitsuntersuchungen und technischer Planung durch EEB ENERKO ist nun ein weiterer Meilenstein der Abwärmenutzung im Ruhrgebiet erreicht: Die TRIMET Aluminium SE und die Iqony Fernwärme GmbH haben Anfang April die Nutzung von Abwärme aus der Aluminiumproduktion am Standort Essen vertraglich geregelt, so dass die weitere Umsetzung des Projektes nun erfolgen kann.

Ab Januar 2025 wird die TRIMET Aluminiumhütte dann jährlich rund 31 GWh Abwärme in das Fernwärmenetz von Iqony einspeisen.

Im Rahmen einer Konzeptstudie wurden von EEB ENERKO seit 2020 die Abwärmepotenziale von Abluftströmen ermittelt und ihre Eignung zur Wärmeeinspeisung in das Fernwärmenetz der Iqony (ehem. STEAG) Fernwärme GmbH überprüft. Die Studie mündete in einer technischen Lösung für die Nutzung von bis zu 7 MW thermischer Leistung und 31 GWh/a Abwärme von der Wärmetauscher- und Rohrleitungsauslegung über die Trassenführung mit einer abschließenden wirtschaftlichen Bewertung.

Die Ergebnisse aus  dieser Studie wurden mit weiteren Potenzialen zusätzlicher Abwärmequellen auf dem Werksgelände zusammengeführt und eine technische Gesamtlösung zur Nutzung der Abwärme erarbeitet. Dabei wurde sowohl die Einspeisung in das Fernwärmenetz Essen vorgesehen, wie auch die Eigennutzung im Werk der Trimet geplant.

Das Projekt ist für Iqony Fernwärme ein weiterer, wichtiger Schritt zur Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung in Essen, Bottrop und Gelsenkirchen. Für EEB ENERKO ist das Projekt ein weiteres Beispiel erfolgreicher Abwärmekooperation zwischen Industrie und Versorgern, die wir begleiten durften. Wir freuen uns über das entgegengebrachte Vertrauen der Trimet, die im Anschluss an die Studien auch die Planung der Abwärmenutzung bei EEB ENERKO beauftragt hat.

Dr. Marius Maximini

Dr. Marius Maximini Technische Planung

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Draußen wird es langsam winterlich und im „BHKW Schwarzer Weg“ laufen die Motoren nun an. Auf dieses Ziel wurde lange hin gearbeitet. Seit November diesen Jahres wird Aachen mit Energie aus dem neuen Heizkraftwerk versorgt. Umso erfreulicher ist es, dass die KWK Anlage durch die gleichzeitige Erzeugung von Wärme und Strom gleich zwei wichtige Versorgungsaufgaben für Aachen übernehmen kann. Mit der neuen BHKW Anlage, die auch für den Einsatz von Biomethan und Wasserstoff vorgesehen ist, leistet die STAWAG einen wichtigen Beitrag in Richtung effiziente Strom- und Wärmeversorgung. Neben den KWK Modulen umfasst die Anlage auch einen 2.500 Kubikmeter großen Wärmespeicher, der einen Durchmesser von 11 Meter und eine Höhe 30 Meter hat. Dieser kann durch das BHKW beladen werden, verfügt aber auch über eine hydraulische Besonderheit: Mit Blick auf die Zukunft kann der Wärmespeicher auch aus dem Netz, also quasi „rückwärts“ befüllt werden.

Tim Gleichmann

Tim Gleichmann Technische Planung

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Das lang erwartete neue Förderprogramm Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) ist am 2.8.2022 von der EU beihilferechtlich genehmigt worden. Die Förderung in vier Modulen soll nun Mitte September starten.

Wärmenetze sind Schlüsselelemente der Wärmewende, die nach aktuellen Studien und vor allem auch vor dem Hintergrund der Gasmangellage deutlich ausgebaut und dekarbonisiert werden müssen, um als Beschleuniger der Wärmewende fungieren zu können.

Mit der neuen systemischen Förderung soll der Anteil klimaneutraler Wärmequellen in Wärmenetzen bis 2030 auf 30 % und mittelfristig bis auf 100 % ausgebaut werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sieht die neue Richtlinie, die nun zeitnah im Gesetzblatt veröffentlicht werden soll,  erstmalig eine ganzheitliche Förderung klimafreundlicher Wärmeerzeugung vor. Neben Erneuerbaren Energien wie Solarthermie und Umweltwärme ist ausdrücklich auch nicht vermeidbare Abwärme förderfähig. Das BEW besteht aus den folgenden Modulen:

Modul 1: Transformationspläne und Machbarkeitsstudien (Förderquote 50%)

Modul 1 zielt auf die Erstellung von Transformationsplänen zur Dekarbonisierung bestehender Netze bis 2045 und von Machbarkeitsstudien für neue Netze mit einem Anteil klimaneutraler Wärme von mind. 75 %. Dabei können Planungsleistungen bis zu Phase 4 nach HOAI mitgefördert werden, die maximale Fördersumme ist auf 600.000 Euro begrenzt.

Modul 2: Systemische Förderung (40% Förderquote für förderfähige Investitionen)

Die Umsetzungsförderung umfasst den Neubau von Wärmenetzen, die zu mindestens 75 % mit erneuerbaren Energien und Abwärme gespeist werden, sowie die Transformation von Bestandsnetzen. Voraussetzung für eine Förderung ist, dass ein Transformationsplan bzw. Machbarkeitsstudie gem. Modul 1 vorliegt.

Modul 3 und 4: Einzelmaßnahmen (40% Förderquote für förderfähige Investitionen) und Betriebskostenzuschüsse

Neben der Neuerrichtung von Wärmenetzen oder der systemischen Transformation von Bestandswärmenetzen können auch einzelne Maßnahmen in Wärmenetzen als Einzelmaßnahmen gefördert werden, wie zum Beispiel große Wärmepumpen, Solarthermieanlagen, Biomasseanlagen, Wärmespeicher oder Wärmeübergabestationen. Gänzlich neu ist die Betriebskostenförderungen für Wärme, die für Solarthemieanlagen (2 ct/kWh) und elektrische Wärmepumpen (max. 7 ct/kWh, abhängig von Effizienz und Stromquelle) über 10 Jahre anzusetzen sind.