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Flexible Strom- und Wärmeerzeugung
Die drei Leitfragen für die Vermarktung flexibler Erzeugungsanlagen

Flexiblen Erzeugungsanlagen gehört die Zukunft – Ihre Vermarktung steckt aber noch in den Kinderschuhen. ENERKO beschäftigt sich mit der Zukunft der Vermarktung.

Experten und Politik sind sich einig: Im zukünftigen Energiemix kommt es weniger auf Leistung sondern auf Flexibilität an. Getrieben wird diese Entwicklung vom stetigen Ausbau der Erneuerbaren Energiequellen und einem dadurch sinkenden Bedarf an konventioneller Stromerzeugung. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an einen stabilen Netzbetrieb und der Bedarf an Regelenergie und Reservekapazitäten. Schwankungen der Energieerzeugung und starke Unterschiede in den Lastkurven der Verbraucher erfordern fast unmittelbare Reaktionen und flexiblen, optimierten Teillastbetrieb. Deshalb werden häufige und schnelle Anlagenstarts und –stopps die Zukunft von fossilen Kraftwerken und KWK-Anlagen sein. Doch wie vermarktet man verlässlich und ertragreich diese Flexibilität? Die Antworten auf drei Fragen weisen nach Meinung der ENERKO den Weg zu einem optimalen Anlagenbetrieb.

1) Welche technischen Möglichkeiten können im konkreten Fall genutzt werden?
Gleich ob Anlage im Bestand oder geplanter Neubau: Es geht immer um das „magische Viereck“ aus flexible Fahrweisen, niedrigen Betriebskosten, geringem Verschleiß und hoher Effizienz. Einige der Königswege aus dem Viereck: Wärmespeicher zur Entkopplung von Strom- und Wärmeerzeugung, schnellstartende Gasturbinen oder schwarzstartfähige Anlagen. Sie werden ergänzt um Erdgasspeicher oder die Power-to-Heat-Technologie. So entstehen zukunftsfähige Anlagenkonzepte.

2) Wie bewertet man Flexibilität für die jeweilige Anlage?
Sinkende Auslastung und fallende Strompreise belasten zunehmend die Wirtschaftlichkeit von konventionellen Kraftwerken und KWK Anlagen aller Größenordnungen. Erlösmodelle wie Sekundärregelleistung, Intradaymärkte und Reserveleistung schaffen neue Gewinnmöglichkeiten, erfordern aber auch mehr Flexibilität der Anlage. Neue, integrierte Bewertungsmodelle für den zukünftigen Betrieb von Anlagen müssen her. Sie liefern die Chance, mit mathematischen Einsatzmodellen verschiedene Vermarktungsstrategien der Anlagenflexibilität auf verschiedenen Märkten mit ihren jeweiligen Erlösmodellen zu analysieren: Inklusive existierender Wechselwirkungen und mit verlässlicher Bewertung. Die Bandbreite erstreckt sich dabei vom klassischen Terminmarkt über Minutenreserve bis hin zur Vermarktung von ¼ Stundenprodukten im Day-ahead Markt. Möglich sind sowohl Mehrjahressimulationen mit verschiedenen Energieszenarien zur strategischen Bewertung als auch Tages- oder Wochensimulationen zur konkreten Einsatzplanung.

3) Welche Vermarktungswege gibt es?
Auch für kleinere Kraftwerke und dezentrale Anlagen stellt sich zunehmend die Frage einer optimierten Stromvermarktung, um sinkende Stromerlöse zu kompensieren. Gerade KWK Anlagen bieten durch Speichermöglichkeiten und schnelle Startrampen ein oftmals ungenutztes Potenzial der Flexibilisierung. Welche Vermarktungschancen und Poolmodelle für die jeweilige Anlage existieren? Wie kann man die Anlage optimal am Spot- und Regelenergiemarkt platzieren? Lohnt sich die Teilnahme an einem Regelenergiepool ? Fragen, die entscheidend sind für den rentablen oder nicht-rentablen Betrieb einer Anlage.

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